Der 1935 in Dettingen/Erms geborene und später in Reutlingen lebende freie Schriftsteller Wilhelm König,
ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher, Tonträger, Theaterstücke, Hörspiele, Fernsehbeiträge, und
sonstiger Veröffentlichungen. Seit 1974 hat er sein Leben, Schaffen und Wirken ganz der schwäbischen
Mundart gewidmet.
Nach einer Schreinerlehre, Umschulung zum technischen Zeichner und diversen Reisen in den Osten:
absolvierte er 1963/64 ein Studium am Institut für Literatur "Johannes R. Becher" in Leipzig.
Seit seiner Gründung der Reutlinger Mundart-Wochen am 10. Februar 1976 leitete und organisierte er diese
bis 46 Jahre lang zu seinem 87 Lebensjahr (2023):
In den Anfängen Mitte der siebziger Jahre bis Anfang der Neunziger präsentierten hier neben Liedermachern
vor allem Mundart-Autoren wie Thaddäus Troll, Manfred Hepperle oder Peter Härtling ihre Mundart-Lesungen,
Gedichten und Geschichten. Ab den 1990er Jahren verlangte das Publikum zunehmend nach Kabarett und Varieté.
Im Theater 'Die Tonne' in Reutlingen trat der damals noch unbekannte Michael Mittermeier auf.
Auch Kabarettisten wie Hanns Dieter Hüsch, Christof Sonntag, Werner Koczwara, Klaus Birk oder der Schweizer
Emil waren bei den Mundart-Wochen in Reutlingen zu Gast.
Weitere Projekte:
1978 Gründung der Mundart-Gesellschaft Württemberg e. V., Mitglied beim 'Schwäbischer Dialekt e.V.'
1999 Gründung und Einrichtung des Zentralen württembergischen Mundartbibliothek-Archivs im Neuen Kloster
von Bad Schussenried, das 2023 in den Bestand der Pädagogischen Fachhochschule Weingarten überführt wurde.
Auszeichnungen:
1972-1974 Reisestipendium des Bundesaußenministeriums für Polen
1982 Stipendium der Kunststiftung Baden-Württemberg (für Prosa)
1985 Mundartpflaster der Stadt und der Kreissparkasse Reutlingen (Verdienste um die schwäbische Mundart)
1992 Ludwig-Uhland-Preis
1995 Bundesverdienstkreuz
2010 Heimatmedaille Baden-Württemberg
In der 'Schwäbischa Schbrächschdond' erklärt der Dialektexperte die Herkunft und Bedeutung schwäbischer
Begriffe. König vermittelt Einblicke in die schwäbische Seele und ihre Wesensart und nimmt kein Blatt vor
den Mund, wenn er den "verhochdeutschten" Schwaben den Spiegel vorhält:
Bei aller Anstrengung, ein unbedachtes "haedanae!" und die ganze Mühe ist umsonst.
Auch Vergleiche mit der vermeintlich "guten alten Zeit" scheut er nicht, wenn er die Frage stellt, was wohl
besser sei, "wia heit mit Coladosa romkigga ond Wend omoola oder wia friar Schdoorakischda raaschdubfa ond
Schdrooßalamba raaschiaßa"...
Wilhelm König.
Mundartgesellschaft Württemberg e.V. (07121) 487646
www.mundartgesellschaft.eu